Mit rund 330 Einwohnern ist Burgfelden der kleinste Teilort Albstadts und mit 912 Metern über dem Meeresspiegel auch der am höchsten gelegene.
Nur wenige 100 Meter vom Ortskern entfernt befindet sich der Albtrauf, oder noch konkreter: der Böllat, ein nach drei Seiten hin abfallender Felsvorsprung mit einer märchenhaften Aussicht. Nach Süden hin kann man bei güsntigen Wetterverhältnissen den Säntis als weißen Fleck erkennen; im Westen sieht man in der Ferne die Höhen des Schwarzwalds. An wetterklaren Wochenenden sammeln sich die Wandersleute hier zuhauf, um diese eindrucksvolle Aussicht zu genießen. Bei einem kunstsinnig sensiblen Naturbeobachter mag die Wahrnehmung vorhanden sein, dass durch die Höhenlage sich Licht, Luft, Natur und Landschaft farblich und atmosphärisch anders darbieten als in den Talniederungen. Vielleicht ist diese Andersartigkeit der Grund, warum sich hier immer wieder Künstler niedergelassen haben. Ein weiterer Grund hierfür mag Burgfeldens Abgeschiedenheit sein: nur eine einzige, steile und stark gewundene Straße führt dorthin.
Eine weitere Attraktion Burgfeldens ist die romanische Michaelskirche mit ihren mittelalterlichen Fresken, die wahrscheinlich aus dem späten 11. Jahrhundert stammen und denen auf der Insel Reichenau sehr ähnlich sind, insbesondere den Wandmalereien von St. Georg in Oberzell. Das beherrschende Thema des Freskenzyklus von Burgfelden ist das Weltgericht auf der Stirnseite der Kirche; in der Mitte der Darstellung thront Christus als Weltenrichter, links von ihm werden die Guten von Engeln in den Himmel geleitet; rechts treibt eine Schar von Teufeln die Bösen in die Hölle. Auf der linken Seitenwand sieht man die Geschichte von dem Barmherzigen Samariter, auf der rechten Seitenwand haben wir die Erzählung vom armen Lazarus und dem reichen Prasser. Die Fresken wurden 1892 entdeckt, als man die Michaelskirche abreißen wollte, weil sie die Gottesdienstbesucher der im 19. Jahrhundert stark gewachsenen Gemeinde nicht mehr fassen konnte (1820: 167 Einwohner, 1871: 236 Einwohner).
Im Früh- und Hochmittelalter spielte Burgfelden kirchlich eine bedeutsame Rolle: Es gehörte zu den so genannten „Urpfarreien“, das heißt, dass es kirchlicher Mittelpunkt für das gesamte weitere Umland war. Noch 1451 gehörten sechs Orte der näheren Umgebung als Filialen zu der Pfarrei Burgfelden. Dies sollte sich erst nach der Reformation ändern.
Dann ist noch die unmittelbare Nähe zu Schalksburg zu nennen – eine ausgedehnte Burganlage auf einer dem Albtrauf vorgelagerten Höhe. Von dieser Anlage sind allerdings nur wenige Mauerreste erhalten. Die Herren von Schalksburg waren im 13. und 14. Jahrhundert eine politisch ernst zu nehmende Größe in der Region, bis die Schalksburg-Herrschaft einschließlich Burgfelden an Württemberg überging.
Bis 1971 war der Ort selbständig, wurde dann zu Pfeffingen eingemeindet. Doch diese Konstellation hielt nur vier Jahre: 1975 ging Pfeffingen in der neuen Stadt Albstadt auf.