13. Mai bis 13. Juli 2014 „Die talentvolleren Schwaben wenden eben ihrer Residenz gewöhnlich den Rücken und wandern alle nach München aus, wo wir ihnen in langer Reihe unter den besten begegnen.“(Friedrich Pecht, 1873) Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte sich München als wichtige Kunststadt etabliert. Ab 1850 setzte eine Wanderbewegung schwäbischer Künstler nach München ein. Die Münchner Akademie galt neben der in Paris als die fortschrittlichste und ein Studium dort wurde, auch von den Schwaben, besonders hoch angesehen. Eine Ausbildung in Stuttgart wurde erst ab 1899, mit der Ankunft wichtiger Künstler wie Graf Leopold von Kalckreuth, Carlos Grethe und Robert Pötzelsberger aus Karlsruhe, zur Alternative. In München hingegen konnte man sich auf den großen Internationalen Jahresausstellungen und ab 1892 auf den Ausstellungen der Secession, zu dessen Gründungsmitgliedern u.a. der Ebinger Christian Landenberger (1862-1927) gehörte, mit den neuesten europäischen Kunstauffassungen und mit wichtigen Künstlerpositionen vertraut machen. Die neuartige Landschaftsmalerei der „Münchner Schule“, meist im sogenannten schmalen Handtuchformat entstanden, mündete - in Auseinandersetzungen mit der französischen Schule von Barbizon und der Kunst des Leibl-Kreises - später in den deutschen Impressionismus. Das traditionelle Genre- und Historienbild wurde von den belasteten Inhalten befreit und von frischen, neuen Bildern mit belanglosen Motiven abgelöst, meist im Freilicht entstanden. Karl Caspar (1879-1956) „erneuerte“ von München aus das Bild der christlichen Kunst. Als gereifte Künstler trugen viele die neuen Erkenntnisse, Erlebnisse und Eindrücke aus ihrer Münchner Zeit zurück in ihre schwäbische Heimat. Albert Kappis gehörte zu den ersten Heimkehrern und wurde in Stuttgart seit 1880 als Professor für das Landschaftsfach zum „Wegbereiter des Schwäbischen Impressionismus“. Die Ausstellung „Zwischen Alb und Alpen. Münchner Kunst und schwäbische Künstler“ untersucht Arbeiten zwischen 1870 und 1930 aus dem Bestand der Galerie Albstadt auf Einflüsse der Münchner Metropole sowie ihre Impulse auf die schwäbischen Künstler. Sie nimmt dabei Formen des Kulturaustauschs in den Blick, wie die akademische Lehre, Aufenthalte in der berühmten Münchner „Schwabenburg“, Wanderungen, Malreisen, Ausstellungen sowie Künstlerkontakte. Künstler in der Ausstellung: Albert Kappis, Karl Schickardt, Christian Landenberger, Oskar Frey, Karl Caspar und Maria Caspar-Filser, Friedrich Eckenfelder, Martin Nicolaus, Edmund Steppes, Robert von Haug, Otto Reiniger, Paul Wilhelm Keller-Reutlingen und andere. Ausstellungskuratorin: Jeannette Brabenetz M.A. Einladungskarte zum download |
13. Mai bis 13. Juli 2014
ZWISCHEN ALB UND ALPEN
Münchner Kunst und schwäbische Künstler
Eröffnungsführung am 18. Mai 2014 um 17 Uhr
„Die talentvolleren Schwaben wenden eben ihrer Residenz gewöhnlich den Rücken und wandern alle nach München aus, wo wir ihnen in langer Reihe unter den besten begegnen.“(Friedrich Pecht, 1873)
Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte sich München als wichtige Kunststadt etabliert. Ab 1850 setzte eine Wanderbewegung schwäbischer Künstler nach München ein.
Die Münchner Akademie galt neben der in Paris als die fortschrittlichste und ein Studium dort wurde, auch von den Schwaben, besonders hoch angesehen. Eine Ausbildung in Stuttgart wurde erst ab 1899, mit der Ankunft wichtiger Künstler wie Graf Leopold von Kalckreuth, Carlos Grethe und Robert Pötzelsberger aus Karlsruhe, zur Alternative.
In München hingegen konnte man sich auf den großen Internationalen Jahresausstellungen und ab 1892 auf den Ausstellungen der Secession, zu dessen Gründungsmitgliedern u.a. der Ebinger Christian Landenberger (1862-1927) gehörte, mit den neuesten europäischen Kunstauffassungen und mit wichtigen Künstlerpositionen vertraut machen. Die neuartige Landschaftsmalerei der „Münchner Schule“, meist im sogenannten schmalen Handtuchformat entstanden, mündete - in Auseinandersetzungen mit der französischen Schule von Barbizon und der Kunst des Leibl-Kreises - später in den deutschen Impressionismus. Das traditionelle Genre- und Historienbild wurde von den belasteten Inhalten befreit und von frischen, neuen Bildern mit belanglosen Motiven abgelöst, meist im Freilicht entstanden. Karl Caspar (1879-1956) „erneuerte“ von München aus das Bild der christlichen Kunst.
Als gereifte Künstler trugen viele die neuen Erkenntnisse, Erlebnisse und Eindrücke aus ihrer Münchner Zeit zurück in ihre schwäbische Heimat. Albert Kappis gehörte zu den ersten Heimkehrern und wurde in Stuttgart seit 1880 als Professor für das Landschaftsfach zum „Wegbereiter des Schwäbischen Impressionismus“.
Die Ausstellung „Zwischen Alb und Alpen. Münchner Kunst und schwäbische Künstler“ untersucht Arbeiten zwischen 1870 und 1930 aus dem Bestand der Galerie Albstadt auf Einflüsse der Münchner Metropole sowie ihre Impulse auf die schwäbischen Künstler. Sie nimmt dabei Formen des Kulturaustauschs in den Blick, wie die akademische Lehre, Aufenthalte in der berühmten Münchner „Schwabenburg“, Wanderungen, Malreisen, Ausstellungen sowie Künstlerkontakte.
Künstler in der Ausstellung: Albert Kappis, Karl Schickardt, Christian Landenberger, Oskar Frey, Karl Caspar und Maria Caspar-Filser, Friedrich Eckenfelder, Martin Nicolaus, Edmund Steppes, Robert von Haug, Otto Reiniger, Paul Wilhelm Keller-Reutlingen und andere.
Ausstellungskuratorin: Jeannette Brabenetz M.A.
Einladungskarte zum download