Gertraud von Harlessem, Liebespaar (Detail), 1932, Farbholzschnitt (Foto: Niels P. Carstensen) |
30. Juni 2019 bis 16. Februar 2020 Rund 60 Arbeiten auf Papier von Gertraud Herzger von Harlessem (1908–1989) und Walter Herzger (1901–1985) gelangen 2019 durch eine Schenkung von Sabine Herzger-Verdet, Tochter des Paares, in die Sammlung des Kunstmuseums Albstadt. Rund fünf Jahrzehnte waren die beiden insbesondere der Höri-Landschaft am Bodensee verbunden, wo sich in den 1930er Jahren eine bemerkenswerte Künstlernotgemeinschaft gebildet hatte. Darüber hinaus vernetzen die Biographien beider verschiedenste Landschaften und Kunstzentren miteinander: zwischen Berlin, Bremen und Worpswede, Halle (Saale), Weimar und Dresden bis hin zu Orten in Süditalien und Südfrankreich. Seit Ende der 1920er Jahren stehen beide mitten im Aufbruch der Moderne zwischen Bauhaus, Johannes Itten-Schule und der Kunstschule Burg Giebichenstein: zwei Künstlerleben mit Licht- und Schattenseiten. Durch Krieg und die entbehrungsreiche Nachkriegszeit müssen die Träume von einem Leben für die Kunst zum Teil hart erkämpft, zum Teil auch aufgegeben werden. Die Ausstellung präsentiert die ‚Neuankömmlinge‘ zusammen mit 17 weiteren Künstlerpaaren aus der Sammlung. Ein Zufallstreffen? Das Zusammenfinden der einzelnen Paare mag weniger zufällig sein, obwohl der ‚Link‘ zwischen den Künstlerinnen und Künstlern und ihren Arbeiten oft sehr verschiedener Natur ist. Nicht selten steht das gemeinsame Kunststudium am Anfang einer Beziehung, auch wenn die künstlerischen wie die persönlichen Wege oft unterschiedlich verlaufen. Manche sind getragen von parallelen und dennoch individuell formulierten Fragestellungen, in einigen Fällen entstehen Werke, in Produktionsgemeinschaft aufeinander reagierend. Zugleich entfaltet die Ausstellung ein Stück künstlerischer Gender-Geschichte des 20. Jahrhunderts bis heute. Auf zwei Etagen zeigt die Ausstellung neben Gertraud von Harlessem und Walter Herzger rund 85 Werke der Künstlerinnen Martina AltSchäfer (*1960) I Annemarie Balden-Wolff (1911–1970) I Nanna Bauschert-Engel (1934–2019) I Anne Büssow (*1949) I Maria Caspar-Filser (1878–1968) I Marie Dréa (*1958) I Bettina van Haaren (*1961) I Susanne Hartmann (*1959) I Katharina Hinsberg (*1967) I Katharina Krenkel (*1966) I Dorothea Maetzel-Johannsen (1886–1930) I Waltraud Nell-Runnebaum (1915–2008) I Zipora Rafaelov (*1954) I Erika Rössing (1903–1977) I Rose Marie Schnorrenberg (*1926) I Brigitte Wagner (*1940) I Unica Zürn (1916–1970) und der Künstler Heiner Bauschert (1928–1986) I Hans Bellmer (1902–1975) I Karl Caspar (1879–1956) I Tillmann Damrau (*1961) I Oswald Egger (*1963) I Eckhard Froeschlin (*1953) I O.W. Himmel (*1967) I Volker Lehnert (*1956) I Emil Maetzel (1877–1955) I Eugen Nell (1905–1994) I Karl Rössing (1897–1987) I Bernd Schäfer (*1959) I Ansgar Skiba (*1959) I Rudolf Stuckert (1912–2002) I Jan Peter Tripp (*1945) I Reinhard Wulf (*1941) I Willy Wolff (1905–1985) Das Magazin zur Ausstellung: |
Gertraud von Harlessem, Liebespaar (Detail), 1932, Farbholzschnitt (Foto: Niels P. Carstensen)
30. Juni 2019 bis 16. Februar 2020
PAARWEISE !?
Walter Herzger, Gertraud Herzger von Harlessem
und andere Künstlerpaare im Kunstmuseum Albstadt
Rund 60 Arbeiten auf Papier von Gertraud Herzger von Harlessem (1908–1989) und Walter Herzger (1901–1985) gelangen 2019 durch eine Schenkung von Sabine Herzger-Verdet, Tochter des Paares, in die Sammlung des Kunstmuseums Albstadt. Rund fünf Jahrzehnte waren die beiden insbesondere der Höri-Landschaft am Bodensee verbunden, wo sich in den 1930er Jahren eine bemerkenswerte Künstlernotgemeinschaft gebildet hatte. Darüber hinaus vernetzen die Biographien beider verschiedenste Landschaften und Kunstzentren miteinander: zwischen Berlin, Bremen und Worpswede, Halle (Saale), Weimar und Dresden bis hin zu Orten in Süditalien und Südfrankreich. Seit Ende der 1920er Jahren stehen beide mitten im Aufbruch der Moderne zwischen Bauhaus, Johannes Itten-Schule und der Kunstschule Burg Giebichenstein: zwei Künstlerleben mit Licht- und Schattenseiten. Durch Krieg und die entbehrungsreiche Nachkriegszeit müssen die Träume von einem Leben für die Kunst zum Teil hart erkämpft, zum Teil auch aufgegeben werden.
Die Ausstellung präsentiert die ‚Neuankömmlinge‘ zusammen mit 17 weiteren Künstlerpaaren aus der Sammlung. Ein Zufallstreffen? Das Zusammenfinden der einzelnen Paare mag weniger zufällig sein, obwohl der ‚Link‘ zwischen den Künstlerinnen und Künstlern und ihren Arbeiten oft sehr verschiedener Natur ist. Nicht selten steht das gemeinsame Kunststudium am Anfang einer Beziehung, auch wenn die künstlerischen wie die persönlichen Wege oft unterschiedlich verlaufen. Manche sind getragen von parallelen und dennoch individuell formulierten Fragestellungen, in einigen Fällen entstehen Werke, in Produktionsgemeinschaft aufeinander reagierend. Zugleich entfaltet die Ausstellung ein Stück künstlerischer Gender-Geschichte des 20. Jahrhunderts bis heute.
Auf zwei Etagen zeigt die Ausstellung neben Gertraud von Harlessem und Walter Herzger rund 85 Werke der Künstlerinnen Martina AltSchäfer (*1960) I Annemarie Balden-Wolff (1911–1970) I Nanna Bauschert-Engel (1934–2019) I Anne Büssow (*1949) I Maria Caspar-Filser (1878–1968) I Marie Dréa (*1958) I Bettina van Haaren (*1961) I Susanne Hartmann (*1959) I Katharina Hinsberg (*1967) I Katharina Krenkel (*1966) I Dorothea Maetzel-Johannsen (1886–1930) I Waltraud Nell-Runnebaum (1915–2008) I Zipora Rafaelov (*1954) I Erika Rössing (1903–1977) I Rose Marie Schnorrenberg (*1926) I Brigitte Wagner (*1940) I Unica Zürn (1916–1970) und der Künstler Heiner Bauschert (1928–1986) I Hans Bellmer (1902–1975) I Karl Caspar (1879–1956) I Tillmann Damrau (*1961) I Oswald Egger (*1963) I Eckhard Froeschlin (*1953) I O.W. Himmel (*1967) I Volker Lehnert (*1956) I Emil Maetzel (1877–1955) I Eugen Nell (1905–1994) I Karl Rössing (1897–1987) I Bernd Schäfer (*1959) I Ansgar Skiba (*1959) I Rudolf Stuckert (1912–2002) I Jan Peter Tripp (*1945) I Reinhard Wulf (*1941) I Willy Wolff (1905–1985)
Das Magazin zur Ausstellung:
MAGAZIN zur Ausstellung „PAARWEISE !?
Walther Herzger, Gertraud Herzger von Harlessem und andere Künstlerpaare im Kunstmuseum Albstadt“, Text von Dr. Veronika Mertens
(Veröffentlichungen des Kunstmuseums Albstadt, Nr. 179/2019), 32 Seiten, mit Farbabb., ISBN-13 978-3-934439-56-6
Für 5 € erhältlich an der Museumskasse, bestellbar per E-Mail (kunstmuseum@albstadt.de) oder telefonisch (07431-160-1491).